Verteidigung
Auszug aus der Gemeindechronik
Veröffentlicht in der Festschrift zur 400-Jahr-Feier 1990
Die Verteidigung des Dorfes oblag eigentlich den Besitzern des Dorfes, von Asseburg, von Haxthausen und von Kanne. Da diese nicht immer gleich zur Stelle sein konnten oder auch noch an anderen Stellen Feinde abzuwehren hatten, wird Hembsen oft die Hilfe der benachbarten Stadt Brakel in Anspruch genommen haben, um Feinde zu vertreiben.
Besonders häufig drangen braunschweigische Ritter in die hiesige Gegend ein. Dadurch waren auch die Brakeler Besizungen besonders nördlich von Hembsen gefährdet. Was lag da näher, als sich gemeinsam zu verteidigen. Dadurch entwickelte sich allmählich der Brauch, dass die Hembser mit den Brakeler Schützen auszogen. Sie stellten dabei einen mit vier Pferden bespannten Wagen auf eigene Kosten.
Noch im Jahr 1600 wurden die Einwohner von Hembsen nach altem Brauch mit den Bürgern von Brakel gemustert und zu 50 vom Rate zum Auszuge gefordert.
Einen Schützenbrief besitzt Hembsen nicht. Wohl befindet sich in der alten Schützenfahne die Jahreszahl 1590. Der Brakeler Schützenverein ist in diesem Jahr gegründet. Es lässt sich hieraus wieder ein Zusammenhang zwischen Brakeler und Hembser Schützen herleiten.
An die Stelle der blutigen Fehden ist nun das Schützenfest getreten. Anfangs war es ein Fest der Schützen mit ihren Frauen. Später hat es sich zu einem Volksfest entwickelt. In Hembsen ist es in jedem Jahre am Sonntag nach Johannes.
Obgleich Hembsen durch seine Junker bzw. die Stadt Brakel gegen Angriffe geschützt wurde, war es bei den plötzlichen Überfällen doch auf sich allein gestellt.
Darum zogen seine Bewohner einen Graben von der Nethe um das Dorf herum bis wieder zur Nethe. Hinter diesem befand sich eine undurchdringliche Hecke, die den Feinden das Eindringen erschweren sollte.